Deep Listening Workshops
Walk so silently that the bottoms of your feet become ears.
(Pauline Oliveros)
…Wenn wir mit unserem ganzen Körper die einzelnen Zellen der Füsse, wie sie sich auf der Oberfläche des Bodens abrollen wahrnehmen, hören wir die Weichheit und Beschaffenheit der Oberfläche als Klangraum.
Oder wir beobachten einen Schmetterling und hören allmählich die Vibration seiner Flügel ganz laut, wo wir vorher noch nichts gehört haben.
Oder wir riechen Benzin und ein lauter Ducati kommt uns in den Sinn, wie er an uns vorbei rast und unser Gehör fast zersprengt.
Höre mit deinen Augen,
schaue mit deiner Nase
und rieche mit deinen Ohren.
Durch und mit unseren Sinnen können wir unsere Hörweise verändern und erweitern. Offen, entspannt und ohne Erwartungen sind unsere Sinne empfänglicher und können mehr und anderes aufnehmen.
In diesen Workshops möchte ich unsere Wahrnehmungen erweitern, sensibilisieren und schärfen. Durch gemeinsames Erkunden und Experimentieren entwickeln wir neue Hör_ZuHör_Räume, die sich durch Wiederholungen und Erfahrungen immer wieder verändern.
Liebe Deep Listener,
Deep Listening Übungsabende im Herbst 2024
Do 31. Oktober 2024, 19.00 bis ca. 21.00,Mullbau
Do 14. Nov. 2024, 19.00 bis ca.21, Mullbau
Es ist keine Verpflichtung an beiden Abenden teilzunehmen. Die Anmeldung gilt jeweils für einen Abend.
Ich bin froh, um eine jeweilige Anmeldung bis am 28. Oktober 2024, bez. 11. November 2024.
Die Kosten pro Übungstag betragen 25.-/ 15.-/10.-
Warme Socken mitnehmen.
Liebe Grüsse
Marie-Cécile Reber
Mullbau Lindenstrasse 32a, 6015 Luzern (Reussbühl. Busnummer 2 Richtung Emmenbrücke Sprengi. Station Fluhmühle aussteigen)
Anmeldung bei mace.reber@gmail.com Bezahlung: Bar, Twint, oder mein Konto: Raiffeisen IBAN CH68 8080 8007 0875 4628 3 Maria Cäcilia Reber
Was ist Deep Listening
Deep Listening ist eine Praxis die aus Übungen, Meditationen, Text Kompositionen des Hörens und des Zuhörens besteht. Wobei wir alle unsere Sinne und Modalitäten des Denkens (körperlich, gefühlsmässig, geistig, intuitiv) für dieses Hören miteinbeziehen. Zuhören ist nicht einfach passiv und rezeptiv. Es erlaubt uns die Handlungsweise anderer zu respektierenund gleichzeitig darauf zu reagieren.
Durch ein gemeinsames Erkunden und Experimentieren mit Stimme, Bewegung oder mit einem Instrument, entwickeln wir Neues, Unvorhergesehenes. Je nach Raum und TeilnehmerInnen entwickelt sich ein anderes Klang-Raum Erlebnis. Durch die sich immer wiederholenden Situationen verändert sich das Erlebnis und wird immer wieder neu, anders wahrgenommen.
Dieses Üben erweitert das musikalische Vokabular in Körper und Geist. Mit dem Körper erfahren wir, dass wir durch die Haut Klänge, Frequenzen, Töne, weiche, harte, laute, leise, …aufnehmen können. Wir können sie genauer benennen und einordnen, und sie bekommen für uns andere Bedeutungen.
Anstatt die Erklärungen von Geräuschen, Klängen und Sound in visuellen Bildern, Metaphern zu beschreiben, versucht man in der englischen Sprache das Vokabular dieser Erklärungen und Bedeutungen mit auditiven Begriffen zu erweitern. Neue Begriffe wie auralization, hearing, sounding, flowering, silence, reverberativ, sonic, phonal etc. beginnen sich zu etablieren und gewinnen an Bedeutung.
Durch Erkunden des Raumes mit dem Körper, dem Laufen, dem Bewegen machen wir auch neue Erfahrungen des Raumes und lernen ihn anders wahrzunehmen.
Sowie wir Klänge versenden, lernen wir bewusst Klänge zu empfangen. Lernen die Stille dazwischen zu geniessen und als Fülle zu spüren.
Pauline Oliveros (*1932) hat während ihrer 60jährigen Karriere die amerikanische Musik massgeblich beeinflusst, sei es als Komponistin, Künstlerin, Autorin oder Philosophin. Sie hat das Konzept von Deep Listening entwickelt, eine auf Improvisation, elektronischer Musik, Rituellem, Lehre und Meditation gegründete Praxis, die es ausgebildeten und unausgebildeten Musikern erlaubt, die Kunst des intensiven Hörens zu erfahren und in Solo- und Gruppenaufführungen auf den Klang der Umwelt zu reagieren.
Interessant an ihrem Schaffen ist sicherlich auch, dass sie sich seit Jahrzehnten sowohl elektronisch generierten Sounds als auch dem Akkordeon-Spiel widmet und diese beiden üblicherweise eher gegensätzlichen musikalischen Elemente miteinander verbindet.
(Text Dampfzentrale Bern)