Es gibt Orte, da spielt die Zeit keine Rolle.
Es gibt Orte, da ist die Ruhe wichtiger als das Gehen.
Es gibt Orte, da versinken Hören und Sehen im Moment.
Meine Arbeit dient dem Augenblick des Schönen, Reinen, Zeitlosen und nimmt sich die Natur als Vorbild. Ich kenne Augenblicke des Glücks, Augenblicke in denen ich Vollkommenheit empfinde. Es sind kurze, intensive Momente, die ich nicht festhalten kann und will. Wollte ich sie festhalten, würden sie für mich an Schönheit verlieren. Auch wenn die Sehnsucht da ist, diese Momente zu verlängern.
Wenn ich die Unmittelbarkeit des Augenblicks empfinde, steht die Zeit still.
In meiner Klanginstallation gehe ich diesem vollkommenen Moment, diesen Augenblick von Glück, nach. Der Ort meiner Installation am Kanal in Schötz lädt ein, unter den rankenden, wuchernden Ästen zu bleiben und verweilen.
Unaufdringliche Klänge die wie durch den Wind zu mir getragen werden, ein Blütenmeer, das sich langsam mit dem fliessenden Wasser kanalabwärts bewegt, diese von mir hinzugelegten Klänge und den Blumenteppich möchte ich mit der Ruhe des Ortes, der Bewegung des Flusses, dem Wind und den Pflanzen verschmelzen lassen. Durch meine Klänge und Bilder wird der Zauber, die Faszination und Ruhe des Ortes künstlich überhöht. Mein Ziel ist, die künstliche und die natürliche Ebene so zu verschmelzen, dass sich die Frage nach Grenzen zwischen Künstlichkeit und Natürlichkeit in dem Moment der Wahrnehmung erübrigen. Es ist der Versuch, dem Publikum einen vollkommenen Augenlick des Glücks zu bescheren.
Funktionsweise
Die BesucherIn wird eingeladen sich auf ein Kissen auf der Brücke zu setzen. Dadurch werden Sensoren ausgelöst, die den Klang- und Blütenteppich auslösen.
Die Klänge werden langsam hörbar, nach einer Weile wird auf dem Kanal der Blütenteppich sichtbar.
Konzept, Komposition und Installation Marie-Cécile Reber 2014